Der Fahrtwind rauscht in deinen Ohren, während dünne Reifen rasant auf dem Asphalt singen. Im engen Radoutfit bleibt kein Wind hängen und während du vom Ober- an den Unterlenker wechselst spürst du förmlich wie Du immer aerodynamischer wirst…

Rennradfahren macht Laune, vor allem, wenn es rasant zugeht. Nicht erst, seit vor ein paar Jahren plötzlich alle Hipster Rennrad fuhren, wissen wir: diese Räder sind toll! Das kann man niemandem erklären, der nicht selbst infiziert ist, das nennt man Liebe.

Schon immer gilt das Rennrad als das schnellste, muskelbetriebene Fortbewegungsmittel auf der Straße. Traditionell zeichnet sich ein Rennrad dabei durch die schmalen Reifen und den nach unten gebogenen Lenker aus. Solche Räder waren lange Zeit superleichte, knochenharte Sportgeräte. Heutzutage werden sie alltagstauglich.

Denn ein Rennrad ist in der heutigen Zeit nicht mehr nur ein Rennrad, sondern wurde in der Regel für einen spezifischen Zweck entwickelt. Es gibt Rennräder für Sprinter, für Kletterer, für Zeitfahrer, für Komfortliebhaber, für Tourenfreunde und viele weitere Typen. Für einen Rennradneuling sehen Rennräder ziemlich identisch aus. Besonders stechen die schmalen Reifen, der gebogene Lenker, der spezielle Rahmen und der filigrane Sattel ins Auge. Vor allem die sportlich gestrecktere Sitzposition ist typisch. Roadbikes sind für den sportlichen Einsatz auf der Straße konstruiert. Die nicht zwingend erforderlichen Teile, wie der Gepäckträger oder ein Fahrradständer, sind an einem Rennrad grundsätzlich nicht zu finden.

Das Rennrad ist heutzutage unter den Freizeiträdern nicht mehr wegzudenken. Rennradfahren ist seit vielen Jahren eine beliebte Sportart, denn es beansprucht verschiedene Teile des Körpers und verbindet körperliche Aktivität mit Freizeit in der Natur. Unabhängig davon, ob du allein fährst oder im Team: Rennradfahren ist für jedes Geschlecht und jedes Alter die perfekte Sportart, um fit und gesund zu bleiben.

Man muss klarstellen: Rennradfahren ist für jeden, der ein paar Hundert Euro für ein Fahrrad ausgeben kann. Denn es geht darum, es zu genießen, draußen zu sein, in die Pedale zu treten – und sich hoffentlich nicht zu ernst zu nehmen. Fühlt euch nicht von den hippen Leuten eingeschüchtert, die das teuerste Trikot der angesagtesten Marke und die beste Aero-Sonnenbrille tragen und Bilder ihres Hipster-Café-sechs-Euro-Chai-Latte von der Terrasse der Edel-Vinothek im Braunsbedraer Hafen auf Instagram teilen.

Das Image, ähnlich des Golfsports lautet mittlerweile so circa, aus der Sicht Vieler: hochpreisig, edel, maximal individuell, zur Präsentation seiner bestimmten sozialen Klasse und Budget.

Diese „Szene“ mit dem vorherrschenden „Style“ kann schon abschreckend auf „Nicht-Insider“ wirken. Man hat bestimmte Marken, die höheren oder niedrigeren „Coolnessfaktor“ haben. Man hat eine eigene Sprache, die kaum jemand außerhalb dieser Rennradwelt kennt. Dort fährt man „sich grau“ und „Löcher zu“, man „lässt am Hinterrad reißen“, schwört auf „Di2“, „eTap AXS“, „EPS“…

Natürlich arbeitet man auf dem Rad, in der Szene, durch, in und mit dem Sport auch an seiner Selbstdarstellung. Aber Rennradfahren steht mittlerweile auch für das Gegenteil von Konvention. Es steht für Umweltfreundlichkeit, Freiheit, Natur- und Gruppenerfahrungen. Man trifft sich, man grüßt fremde Menschen, man hat Gemeinsamkeiten, man teilt eine Leidenschaft. Egal ob allein im Kampf um die eigene Bestzeit oder, um sich gemeinsam in der Community spielerisch  herauszufordern. Was am Ende zählt, ist das Erlebnis und die gute Zeit auf dem Rad.

Rennräder erfreuen sich seit der Fertigstellung der asphaltierten Rundwege um unsere Geiseltalseen großer Beliebtheit, sind sie doch für viele das ideale Sportgerät für eine solche Infrastruktur. Nach Feierabend eine schnelle Runde an der frischen Luft, schon ist der Bürostress vergessen, am Wochenende die große Tour mit Freunden – wen zieht es da, zumindest in der warmen Jahreshälfte, noch ins öde, stickige Fitnessstudio?

Besonders an Wochenenden rauschen Rennradfahrer zu Hunderten auf Hightech-Bikes um die Seen des Geiseltals. Dort machen sie sich nicht nur Freunde. Die Faszination Rennrad wurzelt vor allem im hohen erzielbaren Tempo: geringer Rollwiderstand durch schmale Reifen, niedriger Luftwiderstand, geringes Gewicht für spritzige Beschleunigung und flinke Bergaufetappen – diese konstruktiven Eckpunkte sind es, die den Rennradler bei gleichem Kraftaufwand deutlich schneller fahren lassen als beispielsweise Tourenradler, Mountainbiker oder gar Fußgänger, die sich hier auch bewegen. Bitte nehmt Rücksicht ! Denn die beste Rundenzeit im TikTok-Profil rechtfertigt keinen schweren Unfall.

Also: Das schönste Geräusch machen Rennräder beim Rollenlassen. Den Wind in den Haaren, man rollt leicht bergab und hört diese Sinfonie: Es ratscht das Schaltwerk, rattert der Freilauf …klickt und surrt – kein Geräusch der Welt ist so schön wie das eines rollenden Rennrads. Und in diesem Moment ist alles perfekt. Fahrt gechillt, denn genau so klingt Freiheit…

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