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Bad Kösen

Das Gradierwerk in Bad Koesen
Gradierwerksbild
Im Auftrag des sächsischen Königs wurden 1730 die Solquellen im damaligen Dorf Kösen erschlossen. Die Mühe lohnte sich, denn jährlich konnten 50.000 Zentner des weißen Minerales gewonnen werden. Später bekam Bad Kösen den Ruf eines luxuriösen Modebades, das auch Fontane, Liszt und Menzel besuchten. Zwischen den Bäumen erkennen Sie von weitem schon das hohe und 320 Meter lange Gradierwerk, das ebenso wie das Pumpwerk früher der Salzgewinnung diente. Einmalig dürfte das kunstvolle hölzerne Gestänge sein, über das die Pumpe von der Wasserkraft der Saale angetrieben wurde. Noch immer inhalieren Kurgäste in seiner Nähe die gesundheitsfördernde salzhaltige Luft.

 

 
Das Stadtwappen von Bad Koesen
Stadtwappen
   
Die Rudelsburg in Bad Koesen
Die Rudelsburg
   
Nachtbeleuchtung des Gradierwerkes
Nachtlicht
   
Gastmahl auf der Rudelsburg
Burgrestaurant

Ein Spaziergang durch den Kurpark kann dem zufolge auch für Sie von Vorteil sein. Schlendern Sie am langgestreckten Kurhaus mit weißer Säulenfront vorbei, erreichen Sie das Ufer der Saale. Hier läd Sie ein kleiner Zoo zum Besuch ein. Von dort pendelt übrigens eine Fähre zum anderen Teil der Stadt.

Von Bad Kösen führen Wanderwege ins Saaletal, das Mönche des nahen Klosters Pforta im 12. Jahrhundert trockengelegt hatten. Zwischen 1032 und 1138 bauten sie ein Wehr, eine Mühle, sowie einen Wirtschaftshof – heute das „Romanische Haus“. Es ist eines der ältesten weltlichen romanischen Gebäude Ostdeutschlands. In seinen meterdicken Mauern lässt – etwas überraschend eine Sammlung von Käthe-Kruse-Puppen das Herz jede Puppenfreundes höher schlagen. Darüberhinaus gibt das Heimatmuseum einen Einblick in die Salzgewinnung, zeigt romanisches Klostermobiliar ebenso wie Geräte, die Holzflößer früher benutzten. Schließlich war Kösen im 17. Jahrhundert eine wichtige Durchgangsstation ihrer Floßfahrten, auf denen sie Baumstämme nach Norden trieben. Ein Stück weit sollten Sie diese Reise nachvollziehen – wenigstens bis zu den mächtigen Rundtürmen der Burg Saaleck. Allerdings können Sie die Saale zwischen den bewaldeten Steilufern komfortabler befahren: mit dem Ausflugschiff.

„An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn.“ So auch die Rudelsburg, am gegenüberliegenden Ufer von Burg Saaleck, in der Franz von Kugler 1828 dieses Lied verfasste, dessen Worte Sie beim Blick auf die mittelalterlichen Burgen bestätigt finden. Der Legende nach soll auf der Rudelsburg, um 1172 errichtet, einst ein arger Raubritter gehaust haben, den die Naumburger mit List und der Hilfe einer Hexe gefangen genommen hatten, um einen vermeintlichen Schatz zu bergen. Den Garaus jedoch machte ihr der Dreißigjährige Krieg.

In den letzten Jahren wurde ihre Ruine auf dem steilen Muschelkalkfelsen über der Saale wieder ausgebaut. Die Burg bietet jetzt eine neuzeitliche Attraktion - einen der schönsten Arbeitsplätze für Standesbeamte - den Trauungsraum, in dem sich schon so manches Paar hoch über der Saale auf romantische Art das Ja-Wort gab. Übrigens ist das traditionelle Burgrestaurant eine der besten kulinarischen Regionaladressen.

Gut gestärkt haben Sie dann vom Rundgang auf der alten Burgmauer einen einzigartigen Ausblick über das Saaletal und über eine Schlucht zur Burg Saaleck. Noch weiter geht der Blick vom Burgturm, den Sie besteigen sollten, bevor Sie den Worten des Dichters Kugler folgen: „Und der Wanderer zieht von dannen, denn die Trennungsstunde ruft; und er singet Abschiedslieder Lebewohl tönt ihm darnieder...“.

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